Chaussee der Enthusiasten
Die letzte Show



LESEBÜHNE - 20:00 Uhr
Nur noch am Mittwoch, dem 9.12. in der Alten Kantine

Mittwoch, 30. September 2015

Alles hat ein Ende, auch die Chaussee

Die Würfel sind gefallen. Die Chaussee der Enthusiasten wird am 10. Dezember ihre letzte Vorstellung geben. Wir ziehen nicht um.
Wieso, weshalb, warum?
In diesem Fall bleibt auch der Frager dumm, weil wir unsere Gründe nicht verraten. Nur so viel: Yoko Ono ist diesmal unschuldig.
Der 28. Oktober 1999 begann im Cube Club mit einem kaputten Mikrofon, das wir mit einem kaputten Mikrofonkabel zu reparieren versuchten. Es war die verrauchteste Nichtraucher-Veranstaltung der Welt. Zweieinhalb Jahre später lief der Keller der "tagung" über - mit Zuschauern und Wasser, und wir flohen ins RAW-Ambulatorium, von dort ins "Badehaus Szimpla", mit Zwischenstopp im "Skandal" und der Stenzerhalle. Und nun beenden wir unsere Lesungs-Reihe im Frannz-Club.

Wir werden unsere letzten Shows noch einmal mit heiterkeitsprovozierenden Gästen garnieren. Zum Beispiel Jan Oppczynski, Dirk Gieselmann (11 Freunde), Flake (Rammstein), Bov Bjerg (Jahresrückblick), Rigoletti und Ahne (Reformbühne).

Wenn ihr uns noch mal sehen wollt: Der Countdown hat begonnen.

Donnerstag, 24. September 2015

Neofeminismus in Notlügen zulässig?

Es gibt wahrlich Schöneres im Leben, als den Freund oder Gatten in den Armen einer Anderen zu ertappen.

"Es ist nicht das, wonach es aussieht."
"Was ist es dann?"
"Sie ist eine Handwerkerin, die dabei war, unsere Deckenlampe im Schlafzimmer reparieren, aber zum radikalen Flügel der neofeministischen Gruppe "Femen" gehört und deshalb prinzipiell nur nackt arbeitet. Ihr ganzes Rumgeschraube und -gerede hat mich müde gemacht, und so legte ich mich schlafen, und zwar zufällig unter der Lampe, ab der die Handwerkerin arbeitete. Während ich so schlief, träumte ich, am Strand zu liegen, und da muss ich mich im Schlaf ausgezogen haben. Gerade in dem Moment, als ich mich sämtlicher Kleidungsstücke entledigt hatte, fiel sie von der Lampe herab (wie du schon bemerkt haben dürftest, arbeitet sie ohne Leiter, sondern hängt sich an Lampen fest, was ebenfalls neofeministische Gründe hat) und dummerweise auf meinen Unterleib. Ja. genau so war's. Krass, aber wahr. Wenn du das nicht glaubst, bin ich dir jetzt auch nicht böse, es klingt aber auch zu unwahrscheinlich."

Nun gibt es zwei Möglichkeiten, darauf zu reagieren: Erstens man akzeptiert die Erklärung. Oder man trennt sich. Als Abschiedsgeschenke empfehlen sich:
- Zahnbürste
- Deo
- Buch 1 "Kochen für Dummies"
- Buch 2 "Allein im Alter. Selbstmord pro und Contra"

Oder man reagiert wie Lisa aus Sheffield, Yorkshire und mietet für einen Tag eine Werbefläche.

An diesem Donnerstag ist die "Chaussee der Enthusiasten" komplett, und wir lassen uns vom Oberlausitzer Schriftsteller Udo Tiffert unterstützen.

Mittwoch, 16. September 2015

LGBTTQIA und noch ein paar Buchstaben mehr.

LG stand vor einer Weile mal für die Lesben/Schwulen-Community, wobei man zu der Zeit eigentlich von zwei getrennten Communities sprechen musste, und im Grunde ist die Zahl der Lesben in einer Schwulenbar auch noch heute eher überschaubar. Aber was sollte man mit den Bisexuellen tun, die sich ja nun nicht so ohne weiteres als schwul oder lesbisch bezeichnen lassen wollten? Ach, sagte man sich, hängen wir einfach noch ein B dran. Heraus kam LGB, an das nach einer Weile auch das T für Transsexuell (später "transgender") angehängt wurde. Queer, intersexuell, asexuell lieferten noch das QIA, so dass heute der einer "inklusiven Sprache" hinterhechelnde Sprecher sich "LGBTTQIA" merken muss. Hinter dem Begriff "inklusive Sprache" steckt die Annahme, Begriffe in der Sprache seien eindeutig zuschreibbar (den Exkurs zum Binnen-I und dem X-Suffix sparen wir uns hier). Es scheint, als brauche es nur jemanden zu geben, der eine etwas andere Spielart der Sexualität bevorzugt als wir sie im Biologiebuch sehen, und schon soll noch ein Buchstabe drangehängt werden.
Die sich Trevor MacDonald nennende Mutter beklagt nun, dass Hebammen von ihren Klientinnen immer noch als "Müttern" und "schwangeren Frauen" sprechen. Diese transphoben Schlingelinnen behaupten also tatsächlich, dass aufgrund der Biologie nur Frauen gebären können.
Die Queer Community vertrüge, so MacDonald, noch ein paar Buchstaben hinter der Buchstabensuppe LGBTTQIA. Wenn sie sich da mal nicht verkalkuliert. Wir zum Beispiel bevorzugen sexuell... Ach, hört es euch am Donnerstag am besten selber an.
Unser Gast ist diesmal Stefan Edgeton. Ein Mann, für den es sich zu kommen lohnt.

Mittwoch, 9. September 2015

Der 11. September ...

... ist ja mittlerweile ein Datum, das bei niemandem positive Assoziationen hervorruft. Denn längst haben auch die Letzten begriffen, dass nun nur noch 111 Tage bleiben, bis auch das laufende Jahr wieder zu Ende ist. In unseren Bereitengraden haben wir es damit natürlich immer noch besser als die Kopten und Äthiopier, die schon diesen Donnerstag Silvester feiern müssen. Da unser Herz immer für die Menschen schlägt, denen es schlechter geht als uns oder die zumindest subjektiv das Gefühl haben, dass es ihnen schlechter geht, lassen wir darum zum Trost diese Woche alle Kopten und Äthiopier umsonst rein. Die übrigen Besucher zahlen den Eintritt, den sie für angebracht halten innerhalb einer Preisspanne, in der sich jeder emotional zu Hause fühlt. Dieses Angebot sollte doch für alle ein Grund sein, sich zu freuen. Wer mit Gefühlen Schwierigkeiten hat, dem empfehlen dieses Video:



S.S.

Mittwoch, 2. September 2015

Der perfekte aber etwas schwierige Mord

Gab es eigentlich schon mal einen Krimi, bei dem der Mörder sein Opfer mit einer Überdosis Wasser getötet hat? Sechs Liter Wasser, zügig hintereinander getrunken, genügen, um einen Menschen ins Land des ewigen Pillepalle zu befördern. Schwieriger dagegen, jemandem 85 Schokotafeln auf einmal zu verabreichen, 70 Tassen Kaffee oder 680 kg Marijuana, die dann aber in 15 Minuten geraucht werden müssten, um ihre giftige Wirkung zu entfalten. Ins Surreale würde wohl auch ein Krimi lappen, in dem der Mörder sein Opfer daran hindert, aus der ab 8.000 Metern beginnenden Todeszone zu entkommen, während er es sich auf 7.999 Metern gutgehen lässt.

Bei der Chaussee der Enthusiasten spielen hingegen Realismus und Surrealismus Federball. So auch wieder am Donnerstag, wenn wir unseren Gast Jacinta Nandi begrüßen dürfen.