Chaussee der Enthusiasten
Die letzte Show



LESEBÜHNE - 20:00 Uhr
Nur noch am Mittwoch, dem 9.12. in der Alten Kantine

Mittwoch, 28. September 2011

Jetzt buchen

Immer auf der Suche nach unentdeckten Subkulturen, sah ich in Plauen dieses verstörende Schaufenster. Hier hatte sich jemand Mühe gegeben, dem Kunden die Schwellenangst zu nehmen, wie man sie vor Sex-Shops, Altersheimen und Polizeiwachen empfindet. "Wir freuen uns", das klang einladend und unkommerziell, schließlich war das Plakat ja auch so menschlich-handgeschrieben und es war ein Grinsezeichen draufgemalt. Die Botschaft drückte Zuversicht aus, mit einem Augenzwinkern, es war doch alles nicht so schlimm, Sex konnte auch Spaß machen, sofern kein Mann dabei war. "Ein paar Freundinnen einladen und los geht's". Jede Frau hat ja ein paar Freundinnen zum einladen, sollen die Herren Göttergatten sich doch ruhig mal selber ihr Abendbrot hinstellen. Das war alles so niederschmetternd, man hatte gar keine Lust mehr, nach Plauen zu fahren, wo die Menschen im neuen Einkaufs-Center, das das halbe Zentrum verbaut, an einem chinesischen Springbrunnenrondell sitzen und Leckereien aus den kosmopolitischen Imbissen schlemmen. Wer ist Schuld an all dem? Vermutlich keiner. Wenn es keine Ausbeuter mehr gibt, muß man die Revolution natürlich gegen sich selbst machen. Was hat die "Chaussee der Enthusiasten" damit zu tun? Einfach ein paar Freunde einladen und los geht's. Wir freuen uns. (Bei welcher Gelegenheit ißt man eigentlich "Penis-Pasta"?) JS

Donnerstag, 22. September 2011

Unser Berlin

Monatelang stand dieser Bücherberg vor meiner Lieblingsbuchhandlung, aber ich spekulierte auf eine weitere Preisreduktion und habe mich verzockt, die Ware ist plötzlich verschwunden. So geht es einem, wenn man den Hals nicht voll genug kriegen kann, am Ende geht man leer aus. "Mein Berlin", wie würde das wohl aussehen? Ich bin zum Beispiel seit Jahren nicht mehr Doppelstockbus gefahren, um den Botanischen Garten habe ich mich auch immer gedrückt. Ich war noch nie im "Tresor", im "Theater am Kurfürstendamm" oder in dem neuen rosanen Kaufhaus am Alex. Eigentlich nehme ich nur einem anderen den Platz weg, der gerne in Berlin wäre. Wißt ihr eigentlich, daß sich auf dem Gelände des RAW-Tempels eine Ernst-Thälmann-Gedenkstätte befindet? Warum sieht es lächerlich aus, wenn Männer kleine Hunde haben? Wieviel Löffel Haferflocken gehören in einen halben Liter Milch? Brauchen wir eine Piraten-Partei, in der auch Frauen mitmachen dürfen? Brauchen wir nicht eigentlich ein eigenes Internet für Frauen? Und was sollen wir bloß mit den Griechen machen? Machen die jetzt unser Europa kaputt? Werden wir irgendwann alle bei Wohlthats verramscht? Es kommt noch so weit, daß wir unsere Texte selber vorlesen müssen, wie im Mittelalter. Was ich eigentlich sagen wollte: heute sind wir alle da. Oder nein, Robert muß arbeiten, haha, stimmt wirklich. JS

Mittwoch, 14. September 2011

Die letzten Vorräte

Diesen Getränkeautomaten, den ich in Bonn, oder wo auch immer in Westdeutschland, auf dem Bahnhof gesehen habe, deutet auf ein Mißverhältnis von Angebot und Nachfrage im Getränkesektor hin. Noch sind die Getränke in Sicherheit, aber zwei Schlösser haben die Coca-Cola-Zombies schon durchgebissen, bald werden sie sich über die letzten Vorräte der Stadt hermachen. Die Klimaerwärmung wird dazu führen, daß eines Tages auch in unseren Breiten normales Trinkwasser so verwahrt werden muß. Ein Menetekel, das uns vor Augen führen soll, wie gut wir es haben, weil wir im RAW-Tempel mit ganz normalem Westgeld Getränke kaufen können, jeder soviel er will. Noch besser haben es nur wir Vorleser, denn wir müssen nichtmal bezahlen. Kein Wunder, daß wir auch an diesem Donnerstag wieder vollzählig sein werden. JS

Mittwoch, 7. September 2011

Die Ordnung der Dinge


Die Entwicklung, die die Menschheit von ihren Anfängen genommen hat, und die jeder Mensch täglich noch einmal selbst nehmen muß, wird von diesem Möbelstück modellhaft dargestellt. Aufsteigend von der Erde und den Bedürfnissen des Körpers ist unsere erste kulturelle Leistung die Körperpflege, und von hier gilt es mit Hilfe von Werkzeug, schöpferisch zu werden und uns dem Himmel zu nähern, um selbst zum Gott zu werden. Diese Woche wird uns dabei Paul Bokowski von den Brauseboys unterstützen und DJ Alfred wird Musik auflegen. JS