Chaussee der Enthusiasten
Die letzte Show



LESEBÜHNE - 20:00 Uhr
Nur noch am Mittwoch, dem 9.12. in der Alten Kantine

Mittwoch, 24. Februar 2010

Keine Olympischen Winterspiele in Berlin!!

An diesem Donnerstag starten wir unsere Kampagne gegen die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele in Berlin. Diese sind momentan zwar noch nicht geplant, aber wir wollen Fakten schaffen, bevor die da oben es tun. Das wird es uns ermöglichen, die Olympiabefürworter zu überrumpeln. Wer sich unserer Initiative anschließen möchte, der kann dies ganz einfach hier durch einen Kommentar tun, in welchem er beispielsweise erläutert, was man stattdessen in Berlin ausrichten könnte Oder dadurch, dass er morgen zu unserer Lesung in den Skandal kommt. Selten seit Saufen gegen Rechts und Kiffen gegen die Räumung der Liebigstraße 14 war politisches Engagement so vorausschauend, so effektiv und so angenehm zugleich. Für den adäquaten Soundtrack wird unser Reimport Michel sorgen, den wir extra aus Freiburg einfliegen lassen werden, damit er die Turntables mit den fettesten Beats aus dem Breisgau beschichten und euch so die Disko eures Lebens verschaffen wird. Und das nicht erst nach der Lesung, sondern auch bereits davor und in den beiden Pausen.
S.S.

Mittwoch, 17. Februar 2010

Das Astra-Kulturhaus ist da hinten, wo Astra dran steht. Man kann auch erstmal gucken, bevor man uns genervte Leser fragt, die eigentlich nur deshalb

in der Kälte am Tor 1 und 2 vom RAW stehen, um nicht informierten Besuchern unserer Lesung den Weg zum Skandal zu weisen, wo wir momentan auftreten.

Manchmal denkt man, man sollte seinen Namen ändern und alles wird besser, weil man dann nicht mehr mit ständig wiederkehrenden Fragen danach gelöchert wird, ob die Initialen SZ im Blog denn für Süddeutsche Zeitung stehen oder für Swaziland. Danach stellt man fest, dass auch SS mit falschen Konnotationen verbunden ist. Aber wie soll man sich dann nennen, um Mehrdeutigkeiten bei den Initialen auszuschließen? Robert Naumann? Geht nicht wegen Royal Navy oder Route nationale. Dan Richter? Bereits durch Dean Reed belegt, auch wenn der nicht mehr bloggen dürfte. Kirsten Fuchs? Welcher Leser denkt da nicht an Kloten Flyers oder Kaufbeuren? Andreas Kampa? Abendkasse, Alföldi Kéktúra, Aujeszkysche Krankheit, Adenylat-Kinase sind nur die naheliegendsten Assoziationen, die durch ein AK beim Betrachter hervorgerufen würden. Und was ist mit Jochen Schmidt? Wer wird bei JS nicht sofort an den Freiburger Germanisten und Literaturwissenschaftler erinnert? So flüchtetet man sich aus dem SS notgedrungen in ein wenig elegantes Ste.Ser., in der Hoffnung, so alle Zweifel über eventuelle historische Anspielungen auszuschließen. Aber dann fragt man sich wieder, ob man Vor- und Zunahme nicht gleich ganz ausschreiben sollte, so wie Adolphe Hitzig, den ein Ado.Hit. nicht vom Verdacht freisprechen würde, eine braungefärbte Weltanschauung zu haben. Irgendwann erscheint dann doch wieder ein S.S. am besten. So überlässt man der Schutzstaffel wenigstens nicht das komplette Feld. Ob sich Paul Bokowski und Yvonne dieselben Fragen stellen, könnt ihr morgen persönlich in Erfahrung bringen. Da sind die beiden nämlich bei uns zu Gast, Surfpoet und Brauseboy Paul an unseren Mikros und Musikkennerin Yvonne an unseren Turntables, die allerdings vermutlich wieder aus ihrem Laptop bestehen.
S.S.

Mittwoch, 10. Februar 2010

Der Gang im Skandal ist da, wo das Klo ist, aber auch noch davor und dahinter

Auch für mich stellt sich jeden Donnerstag an der Kasse aufs Neue dieselbe Frage: Wo sind im Skandal eigentlich die Toiletten? Das Männerklo würde mir reichen, aber nicht mal zu den Frauen habe ich es bisher alleine geschafft. Schön wäre es in solchen Momenten, wenn man von einem oder mehreren Chaussee-Besuchern eben nach diesem Ort gefragt würde. Weil man dann merken würde, dass man mit seinen Bedürfnissen und seiner Hilflosigkeit nicht ganz allein ist. Aber heutzutage traut sich ja keiner mehr, einen Kassierer überhaupt noch nach irgendwas zu fragen. Ich weiß nicht, woher diese Berührungsängste kommen. Noch schöner wäre es natürlich, wenn aus dieser Frage Suchgemeinschaften entstünden. Denn wer sucht schon gerne allein? Aber aus diesem Wunsch sprechen wohl wieder meine übergroße Naivität und Philantrophie. Ich werde wohl auch diesen Donnerstag wieder traurige Figuren in den Schnee der Gryphiusstraße zeichnen. Vielleicht werde ich dort auf Paul Bokowski treffen, der erst nächste Woche bei uns zu Gast ist, sich aber vielleicht diesen Donnerstag schon mal einen Überblick über die Lage der sanitären Anlagen verschaffen wird, damit er dann nicht so hilflos umherirrt wie ich.

Ste.Ser.

Donnerstag, 4. Februar 2010

Das Klo im Skandal ist im Gang, man kann auch einfach erstmal selber gucken, bevor man die ohnehin überforderten Kassierer mit derlei Fragen belästigt

Manchmal habe ich das Gefühl, hier bloggend eine Rohrpost zu verschicken, verglichen mit den Annehmlichkeiten eines Facebook-Eintrags. Seltsamerweise gilt vielen Facebook als das Böse, während man aber bei zahlreichen E-Mail-Diensten angemeldet ist und Google benutzt. Die Tatsache, daß man sich im Internet "befreunden" kann hat zu einer Romantisierung des Konzepts "echter Freund" geführt, das die wenigsten, die das für sich reklamieren, ja mit Leben erfüllen, indem sie mich zum Beispiel außerhalb eines Zeitintervalls, das sich mit meinem Geburtstag deckt, anrufen, geschweige denn beschenken. Gibt es eigentlich noch richtige Papier-Telegramme? Vielleicht hat vorhin so ein übriggebliebener Telegramm-Bote an meiner Tür geklingelt, aber ich habe nicht aufgemacht. Wir leben in einer Zeit, in der unangemeldetes Klingeln an der Tür nichts Gutes bedeuten kann. Eigentlich bräuchte ich gar keine Türklingel mehr, wir leben doch nicht mehr im 19.Jahrhundert! Eher eine Klingel an der Haustür, mit der ich signalisieren kann, wenn ich gerne Besuch hätte. Dann kann man als zufälliger Passant reinkommen, das wäre bestimmt schön. Ich bestimme ja auch selber, wann ich meine E-Mails lese, nämlich asynchron. Was hat das mit heute Abend zu tun? Nichts! Wer bis hierher gelesen hat wird nicht mit einem überraschenden intellektuellen Bogenschlag belohnt, wir verweigern uns solchem zweckrationalen Denken, hier wird noch lustvoll die Lebenszeit des Lesers verschwendet. Wir haben heute zwei Gäste, den berühmten Slammer Mischa-Sarim Vérollet, der sich offenbar besser mit Internet-Seiten-Machen auskennt als wir, und den sympathischen Autor und Philosophen Florian Werner, der vielleicht aus seinem Überraschungserfolg "Die Kuh: Leben, Werk und Wirkung" lesen wird. JS