Chaussee der Enthusiasten
Die letzte Show



LESEBÜHNE - 20:00 Uhr
Nur noch am Mittwoch, dem 9.12. in der Alten Kantine

Mittwoch, 23. Februar 2011

It's coming sometime maybe.

Eigentlich hatte sich der Verteidigungsminister für diesen Donnerstag am Offene Mikro angemeldet. Aber als er erfuhr, dass man nur eigene Texte lesen darf, sagte er wieder ab.
Diese kleine Anekdote kann in fünfzehn Jahren wahrscheinlich niemand mehr einordnen. Wer weiß zum Beispiel heute noch, dass Gerhard Schröder nicht nur auch mal Verteidigungsminister war, sondern sogar Mitglied der CDU?
Aber selbst wenn man das weiß - hilft es einem dabei, ein besserer Mensch zu werden? Und sei es auch nur "besser" in dem Sinne, dass man aufhört, seine Mitmenschen durch grundlose Wutanfälle, müffelnde Achselhöhlen oder Erfindung dämlicher Radio-Werbespots zu nerven.
Unser Angebot an die Verbesserung dieser Welt besteht schon mal darin, in Zukunft öfter Gäste aus Charkiw einzuladen. Und diesen Donnerstag fangen wir schon mal damit an. Wir könnten es uns ja leicht machen und irgendeinen dahergelaufenen 08/15-Charkiwer nehmen. Aber denkste: Serhij Schadan persönlich wird bei uns vorlesen aus "Anarchy in the Ukraine". Und das auf Deutsch. Jetzt gibt's keine Ausreden mehr für euch.

Donnerstag, 17. Februar 2011

Körperbewusste Frauen schauen in den Spiegel. Körperbewusste Männer wissen, dass der Blick täuschen kann, also rechnen sie. Wer springt nicht täglich jubelnd durch die gute Stube, aus schierer Freude, dass der Mathematiker, Astronom und Sozialstatistiker Adolphe Quételet den Body-Mass-Index erschaffen hat, der von einigen Queteletianern auch Quetelet-Index genannt wird. Diese sind aber an zehn Händen abzuzählen. Im Gegensatz zum BMI, der einem genauer als jeder Wandspiegel Aufschluss über den Skelettierungsverlauf des eigenen Körpers oder seine Adipositasierung gibt.

Dummerweise hat Quételet heute vor 137 Jahren ins Gras gebissen. Sonst hätten wir ihn gebeten, seine Überlegungen heute Abend bei der Chaussee der Enthusiasten vorzutragen. Aber wer könnte ihn besser ersetzen als unser alter Freund und Kollege, Andreas Gläser?

Donnerstag, 10. Februar 2011


Die Berlinale mal wieder,
natürlich in Berlin,
wegen des Namens,
haben die sich gedacht...
Berlinale? Na, das muß doch in Berlin sein.
Aber das soll euch nicht davon abhalten, zur Chaussee der Enthusiasten zu kommen, denn die Berlinale ist jedes Jahr und die Chaussee der Enthusiasten nur einmal in der Woche.
Und wir laufen übrigens nicht im Wettbewerb, denn wir sind außer Konkurenz (dies wäre ein schöner Anfang eines Rapsongs, um irgendwen zu dissen und zu behaupten, dass man schon immer besser war. „Schon in Mutterleib war isch soweit. Schon da war ich Storyteller, besser und schneller.“)

Jetzt noch schnell das Chausseeränzlein gecheckt:
4 Euro passend
das Fremdgetränk wieder auspacken
ein Taschenbuch
ein ausgeschaltetes Handy

Bis gleich
DJ Stephan spielt bestimmt das Lied mit dem Schießen drin.

Donnerstag, 3. Februar 2011

Pilz-Saison

Wahrscheinlich stellt sich für die meisten Leser dieses Blogs heute wieder die alte Frage: Gehe ich heute abend zu einer heiteren Lesung, bei der ich durch bloße Anwesenheit einen Haufen Disktinktionsgewinne erzielen kann und die es mir ermöglicht, vor meinen ignoranten Nachbarinnen und Familienmitgliedern als obercooler Opinion Leader dazustehen
oder
gehe ich Pilze sammeln, obwohl der Februar nicht gerade als Pilz-Saison verschrien ist und heimse mir auf diese Weise nicht nur mindestens ebenso wertvolle Distinktions- und Coolness-Punkt ein, sondern obendrein ein preiswertes Abendessen?
Wir können euch die Entscheidung nicht abnehmen, wohl aber einen Ratschlag erteilen: Judasohren und goldgelbe Zitterlinge sind nicht unrar im Februar, beide bei diesem feuchten Wetter an Bäumen (auf chinesisch 木) zu finden, wobei das Judasohr einen wesentlich besseren Geschmack aufweist.

Wer hingegen glaubt, bei der Chaussee der Enthusiasten weniger Stress hinsichtlich Bestimmung, optimaler Würzung und angemessener Kochzeit durchzumachen, liegt goldrichtig. Unser Gast ist heute übrigens Tube von den Surfpoeten. Und in seinem Körblein befinden sich wahrscheinlich keine Judasohren, sondern Geschichten, die von ihm selber handeln, was natürlich auch für die Lesung heute abend spricht.
Aber ihr seid schließlich mündige Bürger - entscheidet selbst.