Chaussee der Enthusiasten
Die letzte Show



LESEBÜHNE - 20:00 Uhr
Nur noch am Mittwoch, dem 9.12. in der Alten Kantine

Mittwoch, 25. Juni 2014

Wir beißen nicht!

Wir möchten jetzt nicht in der Haut der Mutter und des Vaters von Luis Alberto Suárez Díaz stecken. Es ist wie immer, wenn Eltern geschockt beobachten müssen, dass ihr Kleines Spielkameraden ganz ohne Vorwarnung sein Gebiss in den Arm, die Schulter oder die Wange jagt. Mama und Papa Suárez werden wahrscheinlich den Erzeugern Chiellinis nie wieder in die Augen schauen können und sich schamgeplagt fragen, ob sie in der Erziehung ihres Sohnes möglicherweise nicht immer alles richtig gemacht haben. Vielleicht hätten sie ihn nicht so früh in die Kita geben oder zum Frühstück nicht jeden Morgen Weizen, Milchprodukte, Soja und Zucker auf den Tisch stellen sollen, worauf bekanntlich nicht wenige Kinder allergisch reagieren. Hat er deswegen vielleicht ADHS entwickelt, also ein Ding an der Waffel? Und Tage und Nächte werden sie das Internet durchforsten auf der Suche nach einer Erklärung für dieses abnorme Verhalten ihres Filius, die ihr Gewissen entlastet. Natürlich machen sie sich damit nur etwas vor. Denn wie folgendes Video beweist, eignete sich Luisito sein Beißen durch klassisch behavioristisches Modelllernen im frühen Kindesalter an: http://www.youtube.com/watch?v=XZb6F4ju1g0
Hätte er damals einen Goldfisch als Haustier gehabt, er würde heute nicht ständig über die Stränge schlagen. Und wir würden ihn sicherlich mal zu uns einladen, so wie Rachel Clarke, die seit über 30 Jahren niemandem mehr eine Bisswunde zugefügt hat. Wir übrigens auch nicht.

Mittwoch, 18. Juni 2014

Und es ist ein Selfie

Mit Spannung war es erwartet worden: das Selfie von Lukas Podolski mit Angela Merkel als Statistin. Nun, wo es durchs Netz schwärmt, müssen wir konstatieren: Das Ergebnis enttäuscht uns ziemlich. Ein Lächeln, manche würden vielleicht noch Lachen sagen. Aber das war es dann auch schon. Wozu da die vier Tore? Für so eine maue Reaktion hätte auch eins genügt. Kann die Kanzlerin ihre Gefühle nicht zeigen? Oder will sie sich alle Optionen offenhalten für den Fall, dass doch nicht Deutschland den WM-Titel holt, sondern die Niederlande? Damit sie sich noch in die Siegespolonaise unserer Nachbarn einreihen kann, ohne dass man sie zeiht, sie würde die Fahne ihrer Gunst nach dem Wind hängen. Egal, was ihrer Zurückhaltung zugrunde liegt, wir würden uns mehr aufrichtige Leidenschaft wünschen. Dann würden wir sie vielleicht auch irgendwann wählen, oder wenigstens einer von uns. Andere schaffen das mit der Leidenschaft doch auch:



Einen besonders leidenschaftlichen Gast dürfen wie diese Woche mal wieder nach längerer Zeit begrüßen, Gotti, den leidenschaftlichsten Schnurrbart der Stadt. Wir sind schon gespannt, ob er es vermag, uns mit seiner Hingabe anzustecken. Und Musik kommt von DJ Alfred, bei dem man die Passion nur spürt, wenn man ganz nah rangeht.

Dienstag, 10. Juni 2014

Lesung und Fußball ...

... passen wahrscheinlich wirklich nicht zusammen. Darum hat nicht nur Stephan Serin seine Buchpremiere auf den Tag vor der WM-Eröffnung gelegt (siehe hier), sondern auch die Chaussee beschlossen, zur Deeskalation beizutragen und unsere Lesung pünktlich zum Anpfiff des Eröffnungsspiels zu beenden, damit Interessenkonflikte vermieden werden. Zu gut sind uns noch die Ausschreitungen in Erinnerung, die sich regelmäßig alle vier Jahre ereigneten, wenn fanatische Fans unseres literarischen Salons auf die Besucher der nebenan stattfindenen Public Viewing-Veranstaltung losgingen, weil die beim Fußballschauen dermaßen laut mit den Chips-Tüten raschelten, dass niemand mehr unsere Texte verstand. Im Sinne eines erfolgreichen Brückenschlags zwischen dem kulturellen und dem sportlichen Feld werden wir uns überdies unters Fußballvolk mischen und die Aktionen der Spieler aus Kroatien und Brasilien sachdienlich kommentieren. Sollten die beiden Mannschaften den Ball im Tiki-Taka-Stil nur öde hin und herschieben, werden wir uns die Zeit mit Stadiongesängen vertreiben, zum Beispiel diesem:


Freitag, 6. Juni 2014

Preisausschreiben Spielerbildchen

Gestern wurde das mathematische Problem angesprochen, wieviele Spieler-Bilder man bei der aktuellen Fußball-WM im Schnitt kaufen müsste, um die Bilder-Sammlung komplett zu haben.
Wir machen einen kleines Preisausschreiben daraus. Wer die Antwort als erstes mit halbwegs nachvollziehbar darstellt, gewinnt ein Buch von: "Chaussee der Enthusiasten. Straße ins Glück" (inkl. CD). Lösungen bitte im Kommentarfeld. Schiedsrichter sind die ehemaligen Mitglieder der Mathematischen Schülergesellschaft Andreas Kampa, Dan Richter, Jochen Schmidt.

Hier die mathematischen Annahmen und Vereinfachungen:
- Es gibt 32 Mannschaften mit je 23 Spielern (Trainer und Co-Trainer zählen nicht).
- Alle Spielerbilder sind gleich verteilt.
- Jedes Spielerbild wird einzeln und verdeckt verkauft.
- Sobald ein Spielerbild verkauft ist, wird es nachgedruckt. (Mit anderen Worten: Der Kauf beeinflusst nicht die Menge der angebotenen Bilder.)
- Tauschen u.ä. nicht erlaubt.

Also: Wieviele Bilder muss man im Schnitt einzeln kaufen, um die Sammlung aller Bilder komplett zu haben?

Mittwoch, 4. Juni 2014

Mit wem gehst du?

Kaum jemand, der in einer monokulturellen Beziehung angeblich glücklich ist, würde es zugeben, aber insgeheim beneidet wohl jeder die Menschen in seiner Umgebung, deren Partner aus einem anderen Land ist. Es hört sich doch einfach besser an, wenn man sagen kann: Meine Freundin oder meine Frau ist aus Thailand, als wenn diese in Treptow geboren und in Weißensee aufgewachsen ist. Außerdem können die Kinder dann zweisprachig aufwachsen.
Uns geht es nicht anders, denn die exotischste Kombination, die wir vorweisen können, besteht aus einer Ost-West-Beziehung. Aus diesem Minderwertigkeitsgefühl speisen sich unsere Texte seit Jahren. Wir alle haben Komplexe. Nicht mal für eine Französin oder Engländerin hat es gereicht. Aber wahrscheinlich ist dieses Gefühl total irrational. Wahrscheinlich ist auch in binationalen Partnerschaften nicht alles Glamour. Sicherlich haben auch die ihre Probleme. Probleme, von denen man in seiner deutsch-deutschen Gemeinschaft nicht mal die leiseste Ahnung hat. Zum Glück gibt es Filme, die aufklären:

Nach dem Schauen dieses Videos ist man doch erleichtert, dass man auf der Suche nach der Liebe nicht in in die weite Welt gezogen ist, sondern die Frau von nebenan genommen hat. Und man fragt sich, ob Beziehungen, die verschiedene Kulturen zusammenführen, überhaupt auf Dauer halten können, wenn schon die Gelenke nicht mitspielen. Man mag es sich gar nicht mehr vorstellen. Aus welcher Ecke unseres Planeten unser morgiger Gast kommen wird, das bleibt vorerst noch geheim. Wir können aber schon mal verraten, dass er bereits eine Beziehung mit einer Person von einem anderen Kontinent hatte. Wie es für ihn gelaufen ist, das wird er uns selbst beantworten.