Mittwoch, 1. Mai 2013
Die heißen Eisen
Ein beliebter Vorwurf an unsere Adresse ist der, wir würden unsere Veranstaltung bewusst unpolitisch und seicht halten, um nicht anzuecken und ein möglichst breites Publikum anzusprechen. Dieser Vorwurf ist berechtigt. Nichts fürchten wir mehr, als mit provokanten Inhalten potentielle Besucher unserer Lesebühne zu verschrecken. Das mag feige sein, aber der Erfolg gibt uns recht. Natürlich bewundern wir insgeheim die Poetry Slam-Szene, in der die wirklich heißen Eisen angepackt und Missstände gnadenlos aufgedeckt werden. Auf der Slam-Bühne wird noch gesagt, wo der Schuh drückt, dort nimmt niemand ein Blatt vor den Mund, auch wenn es weh tut. Undenkbar wäre in diesen Kreisen die von uns praktizierte Anbiederung an den Geschmack der gefälliges Entertainment suchenden Massen. Wer die Poetry-Stage erklimmt, der arrangiert sich nicht mit den Übeln unserer Leid produzierenden, kapitalistischen Welt. Er möchte diese verändern, wie folgendes Video anschaulich und beeindruckend dokumentiert:
Aber zu solch einer Performance gehört selbstverständlich Mut, schließlich provoziert sie Kritik und Widerstand. Mumm, den wir nicht haben, denn die meisten von uns haben Kinder, manche sogar eine Freundin und ein Eigenheim. Wir hoffen trotzdem, dass wir euch am zweiten Mai begrüßen dürfen. Wir mögen keinen Arsch in der Hose haben, aber dafür strengen wir uns jeden Donnerstag richtig an. Außerdem haben wir wieder Spider eingeladen, dessen Istanbul-Saga mit jedem Teil fesselnder wird.
S.S.
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Ich bin
AntwortenLöschengegen Gene
gegen Geld
gegen Atome
gegen Männer
gegen Länder
gegen Streber und
gegen Versager
gegen Verkopfte
und gegen Kopflose
gegen Köpfe über-
haupt - das geht
mir selbst gar nicht
in den Kopf, so
gegen bin ich!