Mittwoch, 20. April 2011
Computerfrische Texte, mundgelesen
Werbung ist wie DDR, nur daß man nichts mehr dagegen machen kann. Wenn normale Dinge (Brötchen aus dem Ofen), nur weil sie einem von der Backstubenmafia vorenthalten werden, im nächsten Schritt als besonderes Feature angepriesen werden, kommen DDR-Heimatgefühle auf. Noch besser: wenn mit Dingen, von denen man überhaupt nichts hat ("handgeschnittene" Brötchen?), geworben wird. ("Brötchen, jetzt zum selber Aufschneiden!", "Brötchen, für jeden Aufstrich ideal geeignet!") Ich habe die Bäcker-Darstellerin an diesem potemkinschen Backstand im Gießener Bahnhof beim Hand-Anschneiden der Brötchen beobachtet und frage mich bis heute, wie der handgeschnittene Brötchenschlitz das Desaster eines aufgebackenen Backmischungsbrötchens wieder wettmachen soll. Außerdem: "ofenfrisch", ist das eigentlich ein deutsches Wort? Wenn ja, dann gibt es bei uns diesen Donnerstag wieder computerfrische Texte, handausgedruckt und mundgelesen, 12 auf einen Streich. Unser Ostergeschenk für Euch ist diesmal Gründungsmitglied Volker Strübing, der Vater von Kloß und Spinne. JS
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Brötchenschlitz gefällt mir. Erinnert mich irgendwie an "Scheidenmagnetismus". (Farin Urlaub)
AntwortenLöschenWie kriege ich jetzt meinen Sohn dazu, mich endlich mal zu euch zu begleiten?
Vergiss deutsche Worte. Its all international lah.
und überhaupt: mundgeblasen as opposed to what??
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