Man lernt natürlich nie aus. Auch nicht diese Woche. Zum Beispiel musste ich am Montag erfahren, dass es völlig überflüssig ist, sich bei Durchfall einen strengen Diätplan aufzuerlegen. Der hat auf den Genesungsprozess keinerlei Auswirkung. Im Gegenteil, man kann weiterhin unbesorgt das essen, was man möchte. Mit Wut habe ich in diesem Moment an den einen Sommersonnabend im Jahr 1988 zurückdenken müssen, als meine Mutter ein ganzes Blech leckeren Pflaumenkuchen gebacken hatte, doch mir meine Eltern nicht ein einziges Stück abgaben, mit der Begründung, wir müssten später noch zu meinen Großeltern fahren und könnten es uns nicht leisten, ständig wegen mir anzuhalten, damit ich mal schnell in den Wald rennen könne. Das Gefühl, das ich schon damals hatte, hat sich nun bestätigt: Man hat mich betrogen. So wie man so viele andere Kinder betrogen hat, die bei den leisesten Anzeichen von Verdauungsproblemen dazu verdonnert wurden, sich tagelang nur von Fencheltee, geriebenem Apfel, Heilnahrung und Reisschleim ohne Milch zu ernähren, während die kulinarischen Köstlichkeiten für Vater und Mutter blieben. Und die froh waren, als sie am vierten Morgen das erste Mal wenigstens wieder Zwieback mit Magerkäse zu sich nehmen durften. Wenn ich meine Eltern mal wieder sehe, werde ich sie zur Rede stellen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie nichts gewusst haben. Aber die Aussprache wird sich sicherlich erst nach der morgigen Chaussee der Enthusiasten ereignen, bei erneut unser ehemaliges Mitglied Volker Strübing vorbeischaut, der hoffentlich langsam merkt, dass der Ausstieg bei uns ein großer Fehler war. Wer sich an einem Abend nicht auf sechs verschiedene Leser zu konzentrieren vermag, sondern nur auf einen, der könnte bei Jochen vorbeischauen, der im Roten Salon sein neues Buch vorstellen wird.
S.S.
Mittwoch, 3. November 2010
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Weshalb wird denn hier nur auf Jochens neues Buch hingewiesen? Am Donnerstag gab es doch auch eine tolle, AUSVERKAUFTE Lesung DEINES Bestsellers!!! Und die war klasse!!! Liebe Grüße aus MD!
AntwortenLöschenLieber Anonym,
AntwortenLöschenauf unserer Startseite wurde nicht "auf Jochens neues Buch" hingewiesen, sondern auf die Buchpremiere, wie auch neulich auf Stephans. Ich denke, alle zwei Jahre kann man mal auf eine Sololesung hinweisen. Es tut mir leid, wenn dir schon das zu viel war.
Liebe Grüße aus B.