Wo man singt, da laß' dich ruhig nieder,
denn böse Menschen haben keine Lieder.
Auch wenn ich diesen Spruch (wenn Wikipedia nicht irrt, stammt er von Johann Gottfried Seume) immer mantraartig vor mich hin murmele, sobald ich mich ans Lagerfeuer einer Freien Kameradschaft setze und der Stimme eines gitarrespielenden Seitenscheitels lausche, beschleicht mich doch oft der Verdacht, dass diese "Weisheit" ausgemachter Käse ist.
Ein viel besserer Indikator für den Charakter eines Menschen ist meines Erachtens dessen Umgang mit herzförmigen Kartoffeln. Einen bösen, (herzlosen!) Menschen erkennt man daran, dass er dieses Symbol der Liebe ohne mit der Wimper zu zucken in kochendes Wasser wirft oder gar mit dem Messer durchbohrt. Ein guter Mensch hingegen ruft entzückt aus: "Och, guck mal, eine Kartoffel in Herzform" und legt das Gemüse behutsam beiseite.
Wie man an obigem Foto erkennen kann, bin ich ein guter Mensch. Der Spruch müsste also lauten:
Wo man herzförmige Kartoffeln verschont, da laß' dich ruhig nieder
denn böse Menschen verschonen keine herzförmigen Kartoffeln
Das reimt sich zwar nicht, hat aber einen deutlich höheren Wahrheitsgehalt als Seumes Aussage. Wobei ein einziges Wort reicht, um auch dessen Zeilen zu mehr Qualität zu verhelfen:
Wo man singt, da laß' dich ruhig nieder,
denn böse Menschen haben keine schönen Lieder.
Schöne Lieder gibt es heute reichlich, denn wir haben gleich zwei musikalische Gäste der Extraklasse:
Die goldene Stimme von Kreuzberg, Sascha Nikolic, sowie die Loop-Pedal-Virtuosin und One-Woman-Folkband from down under, Prita Grealy.
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