Chaussee der Enthusiasten
Die letzte Show



LESEBÜHNE - 20:00 Uhr
Nur noch am Mittwoch, dem 9.12. in der Alten Kantine

Donnerstag, 28. Mai 2009

Die Stasi hat Napoleon vergiftet

Wenn die Stasi nicht in den 60ern diesen Chef vom Ohnesorg-Theater erschossen hätte, wäre die RAF nicht gegründet worden und wir wahrscheinlich auch nicht. Und man wird gleich wieder "unpolitisch" genannt, wenn einen das kalt läßt. Tatsächlich stellt es für mich einen inneren Kraftakt dar, mich für die Hysterien der Bundesrepublik zu interessieren. Viel tiefer hat mich die Enttäuschung von Trixi getroffen, als beim Schulfest genau vor uns der Mann vom Büffelreiten verkündete, daß wir alle nicht mehr drankämen, nach 15 Minuten anstehen voller Vorfreude! Und dann war auch noch die Belohnungs-Milch beim Kuhmelken alle, nachdem sie so schön die Kuhattrappe gemolken hatte, das hat mir förmlich das Herz zerrissen. Und so geht es ja immer weiter im Leben, eine Enttäuschung nach der anderen. Das wichtigste Schulfach wird deswegen auch heißen: Mit Enttäuschungen umzugehen zu lernen. Angeblich schreibt die Zeitung ja über unsere Gegenwart, ich denke, das Gegenteil ist der Fall, als Faustregel gilt: über alles, was wirklich wichtig ist, steht nie ein Wort in der Zeitung, weil die Sprache der Zeitung dazu da ist, uns an der Wahrnehmung der Welt zu hindern. Die "Chaussee" wird dem heute wieder entgegenzuwirken versuchen, auch wenn es eine Sahnesyphonisus-Arbeit ist, zumal ich weiß, daß die meisten der heute wieder vollständig vorhandenen Chaussee-Mitglieder zwanghafte Zeitungsleser sind, aber noch nie einen Roman von Beckett angerührt haben, was für ein Irrsinn! JS

Donnerstag, 21. Mai 2009

Geschenke oder nicht Geschenke

Himmelfahrt gilt als das schwarze Schaf unter den deutschen Feiertagen: Keine Geschenke, Kremserkutschen mit Drogenkonsumenten und laut statistischem Bundesamt gibt es an keinem Feiertag so viele Verkehrsunfälle wie zu Himmelfahrt. Ob das Statistische Bundesamt da nicht seine dreckigen Finger im Spiel hat? Beweisen können wir es nicht. Ebensowenig können wir physikalisch erklären, wie Jesus damals in den Himmel gedüst sein soll. War dieser gewiefte Fuchs wieder mal schlauer als seine Jünger, nachdem er sie schon mit seinem Scheintod veräppelt hatte. Und nun stellte mit einer Flugmaschine selbst da Vinci in den Schatten. Sein Dad hatte ihm jedenfalls im "Himmel" einen Platz neben seinem Thron freigehalten, und wer kann das heutzutage schon noch von seinem Dad behaupten?
Wir werden heute abend, wie immer in den letzten neun Jahren, neue Traditionen für diesen jedes Mal wieder überraschend im Kalender auftauchenden Feiertag erfinden. Ihr dürft natürlich dabei sein. Die Stenzerhalle des RAW ist wie geschaffen dafür. Vorschläge für schöne Traditionen könnt ihr heute abend am offenen Mikro abgeben oder hier unter der Kommentarfunktion. Der Vorschläger der schönsten Tradition bekommt von uns ein Geschenk, um auch mal den Teufelskreis der Geschenkelosigkeit dieses Tages zu durchbrechen.



Unser berühmte Gast-DJ Michel legt heute wieder moderne Tanzmusik auf. Zieht eure Stiefel aus und addet uns beim Tanz als Freunde.
DR

Donnerstag, 14. Mai 2009

Endlich wieder Chaussee


Diverse Kinder sitzen schon in den Startlöchern, wenn man den Mutterleib mal so bezeichnen darf, und wir nutzen die Verschnaufpause, um vollständig anzutreten. Das Jahr neigt sich schon wieder seinem Ende zu, aber es wäre noch zu früh für eine abschließende Bilanz. Ich habe meinen Balkon jedenfalls nach fünf Jahren Zaudern mit einem Topf Lavendel bepflanzt, Heilpflanze des Jahres 2008 und gut bei Unruhezuständen. In Neustrelitz habe ich diese Eisentür entdeckt, vermutlich ein Sicherungskasten. Ein Schlossermeister hat sich Gedanken gemacht, wie die Scharniere aussehen müßten, um in einer eindeutigen Sprache zu sagen: "Strom!" Welche Lebenskrisen hat er mit dieser künstlerischen Leistung sublimiert? Das ist die Kreativität, von der wir leben, Poesie ohne Umwege, nicht glamourös, aber nützlich. Mögen unsere heutigen Texte gut geölte Scharniere sein, für die Türen unserer Gastfreundschaft, wie Sarah Kuttner schreiben würde. JS

Donnerstag, 7. Mai 2009


Ich hätte in Spanien bleiben sollen, denn hier habe ich sofort wieder einen Schnupfen bekommen. Was das bedeutet, kann nur ermessen, wer auch schon einmal unter so einer heimtückischen Krankheit gelitten hat. Die Texte, die ich wegen Ermattung nicht schreiben kann, hämmern mir von innen an die Schädeldecke. Heute abend wird es also wieder ein Mikrobenphon für mich und Dan geben und eins für die Gesunden. Mit letzten Kräften werden wir in den "Tag der Befreiung" reinfeiern.

Das Bild zeigt meiner Meinung nach ein Beispiel für falsches Latein (neben einem Beispiel für die Peinlichkeit von Werbeagenturen). Der erste, der das hier aufklärt, bekommt heute eine Freikarte. (Da sage noch einer, wir seien eine unpolitische Veranstaltung).
JS