Chaussee der Enthusiasten
Die letzte Show



LESEBÜHNE - 20:00 Uhr
Nur noch am Mittwoch, dem 9.12. in der Alten Kantine

Donnerstag, 31. Oktober 2013

178212 + 184112 = 192212?

Wen interessiert die NSA, der eigentliche Skandal ist doch, dass heute, an Halloween, keine Treehouse-of-Horror-Episoden auf Pro7 gezeigt werden, wie es eigentlich Tradition ist. Ich würde zum Beispiel sehr gern noch mal die ziemlich krasse Episode sehen, in der es Homer in ein Universum verschlägt, welches tatsächlich drei Dimensionen hat. Aus dieser Episode stammt auch der Schnappschuß oben. Laut Fermat kann die Gleichung, die zu sehen ist, nicht hinhauen, aber eine Überprüfung mit dem Taschenrechner scheint sie zu bestätigen. Haben die Simpsons-Macher eine mathematische Sensation in einer Treehouse-of-Horror-Episode versteckt? Die ersten zwei, die heute an der Kasse erklären können, warum Fermat doch recht hat und wo der Fehler liegt, kommen umsonst rein. Unser heutiger Gast weiß natürlich, was dahinter steckt. Er weiß sogar alles, denn er ist schließlich Gotti.

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Au revoir Kirsten

Zugegeben, als wir am 27. März 2008 das erste mal mit Kirsten Fuchs als Mitglied unserer Lesebühne antraten, war uns allen nicht ganz wohl bei der Sache. Natürlich las sie auch schon damals Geschichten, die den einen oder anderen Zuhörer und Zuschauer immer mal wieder zum Schmunzeln brachten. Aber wie würde unser Publikum reagieren, wenn wir es wagten, ihm eine Frau vor die Nase zu setzen, zumal eine, die mit ihren 31 Jahren doch noch ziemlich grün hinter den Ohren war? Würde es uns diese Neuerung verzeihen - obwohl wir es seit 1999 auf uns als schönste männliche Schriftsteller Berlins eingeschworen hatten - und Kirsten warmherzig aufnehmen? Oder sie zurückweisen und die Herstellung alter Verhältnisse einfordern? Nun ja, unsere schlimmsten Befürchtungen wurden noch übertroffen. Nicht nur, dass Kirsten umgehend akzeptiert wurde, sie stahl uns auch sofort die Show. Wie oft machten Gäste in den letzten Jahren am Einlass wieder kehrt, wenn sie erfuhren, dass sie an jenem Abend nicht mit von der Partie war? Wie oft vernahmen wir die Frage: Wann liest endlich wieder Kirsten? Oder: Wer sind diese Männer auf der Bühne? Wie oft gab es für ihre Beiträge frenetisches, nicht enden wollendes Klatschen, während man uns anderen gerade mal Höflichkeitsapplaus spendete? Wie viele ihrer Bücher gingen seit 2008 über unseren Büchertisch, während unsere Werke von den Besuchern unserer Lesungen, wenn wir Glück hatten, bestenfalls aus Mitleid mal durchgeblättert wurden? Wir wissen es nicht, sind uns aber sicher, dass sie wohl auch bei der After-Show-Disko, so wir denn noch eine hätten, an unserer statt zum Tanzen aufgefordert worden wäre. All dieser Zuspruch hat Kirsten nicht gereicht, denn diesen Donnerstag verabschiedet sich nun endgültig aus unserer Lesebühne, eine Entscheidung, die wir sehr bedauern und nicht verstehen. Denn was kann ihr das Leben ohne die wöchentliche Chaussee bieten? Nur eine Erklärung erscheint uns halbwegs plausibel: Sie tritt aus dem Scheinwerferlicht, damit wir nicht weiter in ihrem Schatten stehen müssen. Tja, so sind die Frauen, immer ein großes Herz am rechten Fleck. Wir werden sie vermissen. Und ihr sicherlich auch. Deswegen nutzt die letzte Möglichkeit, sie noch mal als Enthusiastin zu erleben. Plätze können auch bei uns reserviert werden.

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Hunde, Katzen, Angeln und Sachsen

Katzen, um mal diesen Blog-Eintrag mit einem Internet-Unwort zu beginnen, sehen die Welt ähnlich wie wir Menschen, aber ihre visuelle Wahrnehmung stellt vor allem auf Bewegung scharf, während alles andere eher verschwommen erscheint.
Könnte das der Grund sein, warum Besucher der Chaussee der Enthusiasten zwar immer wieder versuchen, Hunde in die Veranstaltung zu schleusen, nie aber Katzen? Diese würden nämlich der eher bewegungsarmen Show schlecht folgen können. Hunde hingegen sind im Gegensatz zu Katzen in der Lage, sich Wörter zu merken, genau die Fähigkeit, die man benötigt, um eine Lesung genießen zu können. 
Die Engländerin Jacinta Nandi von den Surfpoeten und der Sachse Michael Bittner von der Lesebühne Sax Royal werden heute unsere Gäste sein. 

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Jetzt kommentiere mal: Erdnussbutter, EK-Bewegung, Pädomorphose

Der derzeit populärste Artikel der Wissenschafts-Website Popular Science befasst sich mit einer einfachen Diagnosemethode für Alzheimer. Man braucht dafür lediglich ein Glas Erdnussbutter und ein Bandmaß. Wer die Erdnussbutter mit dem linken Nasenloch deutlich schlechter als mit dem rechten erschnüffeln kann, leidet höchstwahrscheinlich an Alzheimer. Ob dieser Test von der Erdnussbutter-Industrie oder den Bandmaßherstellern gesponsert wurde, wird in dem Artikel nicht erwähnt. Man kann durchaus vermuten, dass der Absatz an Bandmaßen nach der Auflösung der Nationalen Volksarmee und der mit ihr verbundenen bandmaßnutzenden EK-Bewegung stark zurückgegangen ist, andererseits wurde die Studie in der Universität Florida erstellt, eine Location, die mit dem Bandmaßabsatz in Ostdeutschland allenfalls peripher zu tun haben dürfte. Täte es auch irgendeine andere aromatische Butter? Z.B. ist der Duft der Augenbutter nach unserer Einschätzung noch unzureichend untersucht. Oder muss es ein nussiges Lebensmittel sein. Wie wäre es dann mit Nudossi.
Bei Popular Science kann man übrigens seit einigen Wochen keine Artikel mehr kommentieren. Der Grund: Im Internet dominiert oft eine emotional argumentierende Minderheit, die dann die Meinung der Mehrheit unterspült. Wir hingegen verbieten Kommentare nicht, sondern freuen uns über jeden Buchstaben. Vielleicht sind unsere Posts auch zu unkontrovers, um genügend Hasskommentare auf sich zu ziehen.
Mal sehen:
Impfung
Mohammed
FDP
Klimalüge
Pädomorphose
Stadtschloss
Rauchverbot
Mixed Martial Arts

Unser Gaststar am Donnerstag, dem 10. Oktober ist der sagenumwobene Detlef Kuhlbrodt, dessen seltene Auftritte noch jede unserer Shows veredelt haben.

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Einheit Popeinheit

Der dritte Oktober. Ein Tag zum Feiern? Vielleicht. Aber auf jeden Fall auch ein Tag des Innehaltens. Was ist mit denen, denen nicht zum Feiern zumuten ist? Den Dänen, zum Beispiel.
Eine Frage, die ich mir an jedem zweiten dritten Oktober stelle, lautet: Warum heißt der dritte Oktober Tag der deutschen Einheit? Schauen wir uns doch mal an, was damals passiert ist: Am 3. Oktober 1552 rückten die Truppen Iwans des Schrecklichen in die Stadt Kasan ein, dabei wurde alles verbrannt - Moscheen, Häuser, Paläste, angesagte Kneipen. Mag sein, dass die Russen, die ja dann dort den ersten Kreml errichteten, dies feiernswürdig fanden, die Kasaner bestimmt nicht. Und was das alles mit deutscher Einheit zu tun haben soll, bleibt mir wohl für immer unklar.
So unklar wie die Frage, ob wir auch an Feiertagen vorlesen. Natürlich tun wir das. Weihnachten, Silvester, Mariä Empfängnis, deutsche Einheit, bulgarische Zweiheit, klingonische Dreiheit.
Unsere Gäste heißen heute Uli Hannemann und Konrad Endler. Und Kirsten Fuchs wird ihr rar gewordenes Antlitz einmal wieder dem interessierten Volke zeigen.