Chaussee der Enthusiasten
Die letzte Show



LESEBÜHNE - 20:00 Uhr
Nur noch am Mittwoch, dem 9.12. in der Alten Kantine

Mittwoch, 27. Mai 2015

Nun ist sie vorbei,

die schönste Zeit des Jahres: Ostern, 1. Mai, Christi Himmelfahrt und Pfingsten. Jetzt heißt es, sieben Monate Zähne zusammenbeißen, bis man Weihnachten endlich wieder in den Genuss von Feiertagen kommt. Sieben Monate, schrecklich! Man kann sich gar nicht vorstellen, wie man das schaffen soll. Zum Glück gibt es die Chaussee der Enthusiasten, die euch auch weiterhin jeden Donnerstag aus eurem Stimmungstief holen wird. Wir haben nämlich alle neben unserem Schriftstellerstudium noch eine postakademische Ausbildung zum Psychotherapeuten absolviert und wissen darum, wie man vor Depressionen am besten die Augen verschließt. Unterstützt werden wir diese Woche dabei nicht nur erneut von Ivo, sondern obendrein von - festhalten - Tilman Rammstedt, der nicht nur einen der besten Romantitel der letzten Jahre vorzuweisen hat. Er hat überdies 2008 den Bachmann-Preis (und den Publikumspreis) gewonnen, woran wir alle bisher gescheitert sind. Bei manchen von uns kam es noch nicht mal zu einem Vorschlag für eine Einladung nach Klagenfurt. Wir sind darum sehr gespannt und hoffen, dass uns Tilman Rammstedt noch ein paar nützliche Tipps geben wird, euch sicherlich auch. Pünktliches Erscheinen sichert die besten Plätze.

Mittwoch, 20. Mai 2015

Wir kapitulieren!

Dieses World Wide Web kann einen echt zur Verzweiflung bringen. Da putzt man, ohne ihr neues Album gehört zu haben, extra die Band runter, durch die drei Viertel der Mitglieder unserer Lesebühne sozialisiert wurden, so undifferenziert wie nur möglich, und dann schreibt niemand der Tocotronic-Fans einen wütenden Kommentar. Dabei wäre das wirklich nicht schwer gewesen. So hätte man uns vorwerfen können, dass wir den Hamburgern einfach nur verübeln, nie von ihnen in ihren Danksagungen erwähnt worden zu sein, oder Dirk von Lowtzow nachtragen, bei uns nicht einmal am Open Mike gelesen zu haben, obwohl er seit gefühlt 20 Jahren in Berlin lebt und sicherlich an dem einen oder anderen Donnerstag Zeit gehabt hätte. Oder dass wir es nicht verkraften, die Band mit Kritikern teilen zu müssen, die bei Spiegel Online arbeiten. Sind denn selbst Beschimpfungen zu viel verlangt? Offensichtlich muss man sogar das Zurückhaten übernehmen. Das geht uns zu weit. Wir kapitulieren. Das neue Album ist doch nicht so schlimm. Schlimm sind nur die Kritiker. Hier darum ein Video aus dem Jahr 2007:

 


Wie Sebastian Krämer zu Tocotronic steht, wird er uns diesen Donnerstag beantworten. Er hat gar keine andere Wahl, denn wir haben ihn eingeladen. Dazwischen wird er seine wunderbaren Lieder singen und spielen.
S.S.

Dienstag, 12. Mai 2015

Es ist nicht das beste Tocotronic-Album der letzten Jahre

Das Rote Album ist genauso schlecht wie seine Vorgänger. Schwer zu sagen, was anstrengender ist: Dirk von Lowtzows Minnegesang oder die kollektive geistige Umnachtung deutscher Musikkritiker, die einfach nicht erkennen wollen, dass Tocotronic spätestens seit 2002, wenn nicht vielleicht schon drei Jahre früher, nichts mehr zu sagen haben und ihre Sprachlosigkeit mit sinnfreier Poesiealbumlyrik und nachträglich geschustertem Überbau ummanteln. Es sind Songtexte, die mittlerweile so wehtun, dass man sie nicht mehr zitieren möchte. Vielleicht sollte die Band weniger Zeit für die Überlegung verwenden, welche Aufnahmetechnik die richtige ist bzw. welcher Maler ihr Albumcover zieren sollte, sondern einfach mal ein Praktikum bei Deichkind absolvieren, bei denen jeder Vers sitzt und die obendrein auch die besseren Beats haben.

Eine willkommene Alternative wäre noch, Dirk von Lowtzow würde gar nicht mehr singen. Wir haben auch nicht so gute Beats, aber dafür sicherlich mittlerweile die besseren Texte als Tocotronic. Ihr könnt euch am Donnerstag davon überzeugen, an dem unser Gründungsmitglied Andreas Gläser unser Gast ist. Er allein rechtfertigt jeden Euro, den ihr am Einlass zu zahlen bereit seid. Eigentlich sind seine Geschichten mindestens so viel Wert wie ein Gemälde von Picasso. Aber im Prenzlauer Berg kann sich das ja niemand leisten.

Mittwoch, 6. Mai 2015

Im Mai, im Mai ...

holt dich die Polizei. Dieser Spruch ist sicherlich mittlerweile etwas in Vergessenheit geraten. Wen wundert's? Ich kann mich selbst gar nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal verhaftet worden bin. Es muss in den Neunziger gewesen sein. Obwohl ich mich seitdem - wie wir alle von der Chaussee - von den meisten Demonstrationen ferngehalten haben, ist auch mir nicht entgangen, dass das Myfest keinen Besuch mehr wert ist, eher einen Umweg, möchte man sich nicht durch eine Menge wühlen müssen, die im August zur Biermeile in der Karl-Marx-Allee weiterzieht. Dann doch lieber allein die neunte Folge der dritten Staffel von Game of Thrones schauen, auch wenn die eigenen Freunde schon weiter sind. Dabei merkt man wieder mal, dass man doch Gefühle hat, mag die Freundin auch oft das Gegenteil behaupten. Und man ist nicht der einzige Mann, wie folgendes Video belegt:

 


Gleich fünf Männer mit Gefühlen beglücken euch diesen Donnerstag mit Texten, einer ist unser Gast Jochen Reinecke, womit wir an diesem Abend gleich auf zwei Jochens kommen. Wir können uns nicht entsinnen, dass eine andere Lesung Vergleichbares schon mal zuwege gebracht hat. Ihr solltet diesen historischen Abend nicht verpassen.