Das Rote Album ist genauso schlecht wie seine Vorgänger. Schwer zu sagen, was anstrengender ist: Dirk von Lowtzows
Minnegesang oder die kollektive geistige Umnachtung deutscher Musikkritiker,
die einfach nicht erkennen wollen, dass Tocotronic spätestens seit 2002, wenn
nicht vielleicht schon drei Jahre früher, nichts mehr zu sagen haben und ihre
Sprachlosigkeit mit sinnfreier Poesiealbumlyrik und nachträglich geschustertem
Überbau ummanteln. Es sind Songtexte, die mittlerweile so wehtun, dass man sie
nicht mehr zitieren möchte. Vielleicht sollte die Band weniger Zeit für die
Überlegung verwenden, welche Aufnahmetechnik die richtige ist bzw. welcher
Maler ihr Albumcover zieren sollte, sondern einfach mal ein Praktikum bei
Deichkind absolvieren, bei denen jeder Vers sitzt und die obendrein auch die
besseren Beats haben.
Eine willkommene Alternative wäre noch, Dirk von Lowtzow würde gar nicht
mehr singen. Wir haben auch nicht so gute Beats, aber dafür sicherlich
mittlerweile die besseren Texte als Tocotronic. Ihr könnt euch am Donnerstag
davon überzeugen, an dem unser Gründungsmitglied Andreas Gläser unser Gast ist.
Er allein rechtfertigt jeden Euro, den ihr am Einlass zu zahlen bereit seid.
Eigentlich sind seine Geschichten mindestens so viel Wert wie ein Gemälde von
Picasso. Aber im Prenzlauer Berg kann sich das ja niemand leisten.
Dienstag, 12. Mai 2015
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