Was war in der letzten Woche los? Auf einer Pressekonferenz hat Jürgen Klopp ungefragt dementiert, daß er, obwohl er daneben gezielt hat, mit einem dieser schrottigen Sturmgewehre G36 von Heckler&Koch aus Versehen eine Spielerfrau erschossen hat, die damit gedroht hatte, Putin um Vermittlung im Tarifstreit der Deutschen Bahn anzurufen, bei dem es ja um Wirklichkeit darum geht, daß die griechischen Schuldenschnitten aus dem Bord-Bistro immer schon vor Wolfsburg alle sind. Die Welt ist ein Irrenhaus, das ist nicht zum Lachen! Um wieder lachen zu können, hilft entweder Mutters Steckenpferd-Teerschwefelseife, oder ein Besuch bei der "Chaussee der Enthusiasten", wo heute Meikel Neid unser Gast ist. JS
Donnerstag, 30. April 2015
Mittwoch, 22. April 2015
Fürst Günther und Fürstin Thekla
Vom Schloß Schwarzburg in Thüringen kann man ins Schwarzatal schauen, das die Nazis gerne fluten wollten, um dort Touristen U-Boot-Fahrten zu ermöglichen. Im Schloß gibt es dieses interessante Porzellankunstwerk zu sehen: "Fürst Günther und Fürstin Thekla zu Bentheim Tecklenburg bei der Besichtigung eines erlegten Hirsches". Die Fürstin steckt seit ihre Kindheit mit der linken Hand in einem Milchkanister fest, und der Fürst überlegt, wie er das Porzellan-Geweih vom Hirsch lösen kann, ohne es zu zerbrechen. Bei der Chaussee gibt es morgen etwas ganz anderes zu sehen, nämlich die australische Sängerin Prita Grealy, was eigentlich viel besser ist. JS
Mittwoch, 15. April 2015
Trostpflaster und doofes Pflaster
Zur Zeit läuft im Prenzlauer Berg ja wieder ein beispielloses Werk der Zerstörung, der großflächige Austausch der klassischen "Schweinebäuche" genannten Granitplatten gegen scheußliche graue Ungetüme aus China, die einem den Spaß am Spazieren nehmen. Den Unterschied sieht man auf dem Foto, unten der Lausitzer Granit, der, vom Regen angefeuchtet, in tausend Farben schillert, jede Platte ein Unikat mit seiner eigenen Seele, darüber die Machwerke aus dem chinesischen Unrechtstaat. Wer übrigens behauptet, der Osten sei durchweg grau gewesen, kann hier sehen, wie wirkliches Grau aussieht. Begründet wird diese Barbarei damit, daß das Zurechtschleifen der alten Platten, die noch von vor dem Krieg stammen und hier und da ja auch tatsächlich noch Spuren von Granateinschlägen zeigen, teurer ist als der Import von Granit aus China. Das kann nur damit zu erklären sein, daß die chinesischen Platten in Kinderarbeit hergestellt werden. Gerade erst hatte ich über das Berliner Straßenpflaster geschrieben, das mir so ans Herz gewachsen ist, wie man hier im Blog zu meiner "Gebrauchsanweisung für Ostdeutschland" nachlesen kann, und jetzt das! Damit verliert der einzige Raum, der im Prenzlauer Berg noch zum Träumen einlud, seinen Charme, nämlich das Pflaster, auf das man bisher noch starren konnte, wenn man sich vom Anblick der Umstandsmode-Shops erholen wollte. Der Grund, warum das hier im Bezirk passiert, ist übrigens, daß noch Geld aus irgendeinem Fördertopf übrig war, das muß dann eben verbraten werden. Aber die Grünflächen kann man nicht mehr pflegen. Warum dieses Geld nicht benutzt wird, um das historische Pflaster wieder sauber zu verlegen, sondern um es gegen Mafia-Granit aus China auszutauschen, wüßte ich gerne. Die Schweinebäuche verschwinden übrigens auch gerne mal spurlos, d.h., sie werden gestohlen und verkauft, vermutlich nach China. Zum Glück ist die Chaussee ja jetzt in den Prenzlauer Berg gezogen, um zu retten, was zu retten ist, und das werden wir diesen Donnerstag im Frannz auch wieder tun. JS
Mittwoch, 8. April 2015
Dickbildschirme
"Dann eben nicht", dachte sich Heinz Rummelhagen, nachdem "Wetten dass?" abgesetzt worden war und trennte sich ohne Reue von allen seinen Fernsehern. Die Entscheidung der ZDF-Programmverantwortlichen erinnerte ihn an den Putsch des Politbüros gegen Erich Honecker, im Oktober 1989. Gab es da denn immer noch dieselben Seilschaften? Aber was nun anfangen mit den im Frühjahr immer länger werdenden Abenden? Gibt es nicht irgendwo etwas mit "Wetten dass?" Vergleichbares? Eine Show, in der Menschen wie du und ich im Mittelpunkt stehen? Wo sich aber auch echte Stars von ihrer unbekannten Seite zeigten? Und jedes Mal diese kribbelnde Ungewißheit, ob wieder etwas schiefgehen würde? Zum Glück spuckte Google bei diesen Suchbegriffen die "Chaussee der Enthusiasten" aus, und so waren die nächsten 1000 Donnerstagabende für Heinz Rummelhagen gerettet. Diese Woche freut er sich auf den Liedermacher Peter Maffay Lennart Schilgen, der erstmalig bei der Chaussee auftreten wird. JS
Mittwoch, 1. April 2015
Flaschenöffnerkunst
Auf meinen Rundreisen, die ich momentan durch Ostdeutschland unternehme und hier täglich dokumentiere, führte mich mein Weg auch nach Halle, in das berühmte Restaurant "Zum Schad", wo es Dutzende Gipsabdrücke von Händen prominenter Gäste gibt, die ich aber nicht kannte, weil es sich z.B. um Fußballspieler vom HFC Chemie handelte. Aber auch Gorbatschow und Genscher waren schon hier und haben ihren Abdruck hinterlassen. Es gibt eine eindrucksvolle Sammlung von Flaschenöffnern zu besichtigen, manche verraten einem ihr Geheimnis erst, wenn man sie bedient.
Flaschenöffner sind ja eigentlich ein beliebtes, krisensicheres Produkt, warum wird hier mit solchen billigen Mitteln versucht, den Verkauf anzukurbeln? Und kann das auch für die Chaussee funktionieren, indem ich darüber hier referiere? Werden wir morgen von Zuschauern überrannt? Wir lesen morgen übrigens wieder im großen Club vom Frannz und freuen uns schon auf den schönen Abend. JS
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