Immer auf der Suche nach unentdeckten Subkulturen, sah ich in Plauen dieses verstörende Schaufenster. Hier hatte sich jemand Mühe gegeben, dem Kunden die Schwellenangst zu nehmen, wie man sie vor Sex-Shops, Altersheimen und Polizeiwachen empfindet. "Wir freuen uns", das klang einladend und unkommerziell, schließlich war das Plakat ja auch so menschlich-handgeschrieben und es war ein Grinsezeichen draufgemalt. Die Botschaft drückte Zuversicht aus, mit einem Augenzwinkern, es war doch alles nicht so schlimm, Sex konnte auch Spaß machen, sofern kein Mann dabei war. "Ein paar Freundinnen einladen und los geht's". Jede Frau hat ja ein paar Freundinnen zum einladen, sollen die Herren Göttergatten sich doch ruhig mal selber ihr Abendbrot hinstellen. Das war alles so niederschmetternd, man hatte gar keine Lust mehr, nach Plauen zu fahren, wo die Menschen im neuen Einkaufs-Center, das das halbe Zentrum verbaut, an einem chinesischen Springbrunnenrondell sitzen und Leckereien aus den kosmopolitischen Imbissen schlemmen. Wer ist Schuld an all dem? Vermutlich keiner. Wenn es keine Ausbeuter mehr gibt, muß man die Revolution natürlich gegen sich selbst machen. Was hat die "Chaussee der Enthusiasten" damit zu tun? Einfach ein paar Freunde einladen und los geht's. Wir freuen uns. (Bei welcher Gelegenheit ißt man eigentlich "Penis-Pasta"?) JS
Mittwoch, 28. September 2011
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Meine beste Freundin ist Dildofee. Ja, das gibt´s als Job, kein Witz. Das Konzept "Tupperware/Sexspielzeug-Freundinnenabend" funktioniert auf dem Land wunderbar.
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